Die Fehler der Vergangenheit
Türkische Inflation
Die Fehler der Vergangenheit
mpi Frankfurt
Mit fast 60% eine der höchsten Inflationsraten weltweit, Sorgen um die Finanzstabilität des Landes, die Lira auf deutlicher Talfahrt und eine Konjunktur, die unter all diesem leidet: Die Liste der wirtschaftlichen Probleme der Türkei ist lang. Die Regierung hat sie allesamt selbst verschuldet. Nach dem Willen des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat die Zentralbank trotz extrem hoher Inflation lange Zeit eine lockere Geldpolitik gefahren. Erst seit Juni haben die Notenbanker unter ihrer neuen Chefin Hafize Gaye Erkan eine radikale Wende vollzogen und den Leitzins mehrfach deutlich angehoben. Zu spät. Die Inflationserwartungen sind längst entankert, auch über Jahre hinweg wird das Teuerungsziel von 5% in weiter Ferne liegen. Die Notenbank muss mit kräftigen Zinserhöhungen versuchen, die Inflation irgendwie in Schach zu halten. Doch die Regierung konterkariert diese Bemühungen mit diversen Steuererhöhungen. Anders lassen sich die Wahlversprechungen nicht mehr finanzieren. Der Politik fallen die Fehler der Vergangenheit jetzt auf die Füße.