Der Vermögensbildung kommt in der Bewältigung ökonomischer Schocks eine zentrale Rolle zu. Diese Feststellung lässt sich anhand der Pandemie bestätigen. Reiche Länder waren in der Lage, sich schnell mit Impfstoffen einzudecken. Das hat ihnen eine rasche Rückkehr zum Alltag erleichtert. Doch auch reiche Länder leiden an den Spätfolgen ihrer Corona-Politik. Das zeigt sich in den USA an der Inflationsentwicklung. Sie ist mitunter das Ergebnis einer Krisenpolitik, die dem Umstand einer schlechten Vermögensverteilung Rechnung tragen musste. Im Wissen, dass der breite Mittelstand kaum Reserven hat, verteilte die US-Regierung im großen Stil Schecks an die Bevölkerung. Diese nahm das Geld dankend an, um sich für die Zeit der Lockdowns aus dem Arbeitsmarkt zu verabschieden. Nun lassen sich die Amerikaner ihre Rückkehr an die Arbeit mit hohen Lohnzuschlägen bezahlen – mit inflationären Folgen. Eine bessere Vermögensverteilung hätte der Regierung ein gezielteres und rückblickend auch wohl weniger kostspieliges Vorgehen erlaubt.