Energiewende

Dilemma mit Ansage

Die Zahl der Haushalte in Deutschland, die in den kommenden zwölf Monaten eine klimafreundliche Technologie nutzen wollen, hat sich zum Vorjahr verdoppelt. Allerdings wird man unter den Investitionsfreudigen die einkommensschwachen Haushalte vergeblich suchen.

Dilemma mit Ansage

ast

Es tut sich was in Sachen Energiewende. Die Zahl der Haushalte in Deutschland, die in den kommenden zwölf Monaten eine klimafreundliche Technologie nutzen wollen, hat sich zum Vorjahr verdoppelt. So weit das Energiewende-Barometer der KfW, so gut. Allerdings wird man unter den Investitionsfreudigen die einkommensschwachen Haushalte vergeblich suchen. Diese leiden zwar am stärksten unter den explodierenden Energiepreisen – die noch längst nicht vollumfänglich bei ihnen angekommen sind – und haben daher den größten Kostenanreiz. Gleichzeitig aber haben sie nicht das nötige Großgeld, um sich eine Pelletheizung oder ein Elektroauto zu kaufen. Viele von ihnen wohnen zudem ausgerechnet in den Gebäuden, die den höchsten Bedarf an einer Generalüberholung – etwa bei der Dämmung – hätten. Das Dilemma, dass das größte Potenzial ausgerechnet bei denen zu finden ist, die es sich am wenigsten leisten können, ist lange bekannt. Die Zahlen zeigen nun aber sehr anschaulich: Eine Lösung ist die Politik bislang schuldig geblieben.