Ein Meister der Schönfärberei
mf
Dem Chef und Gründer der Softbank Group, Masayoshi Son, wird ein goldenes Händchen bei Investitionen in Start-ups nachgesagt. Aber Son ist auch ein großer Selbstvermarkter und Schönredner. So kritisiert er die Anleger am Finanzmarkt seit Jahren dafür, dass der Softbank-Aktienkurs den Wert ihrer Beteiligungen wie der Alibaba Group nicht genug honorieren würde. Dabei sind es die starken Schwankungen dieser Anteile und die riskante Finanzierung der Holding, die den Kurs bremsen. Diesmal spielte Son sein hohes China-Risiko kräftig herunter. Ungeachtet der verschärften Regulierung von Tech-Unternehmen erklärte der 63-Jährige, seine Beteiligungen im Reich der Mitte lägen im Plus, bei neuen Engagements warte er einfach ab. Auch verteilten sich seine Investitionen inzwischen gleichmäßig auf alle Weltregionen – sprich: sein starkes Engagement in China sei ungefährlich. Kein Wort davon, dass seine 12 Mrd. Dollar teuren Anteile am Mitfahrdienst Didi im Juli über 40% an Wert verloren. Dann verriet sich Son doch noch: Für neue Aktienrückkäufe fehle ihm derzeit das Geld.