Ein Panda für den Konsumathleten
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Bei der Pekinger Winterolympiade feiert eine neue verrenkungsreiche Extremsportart Premiere. Sie ist kraftraubend und bedarf höchster Konzentration sowie gewaltiger Ausdauer. Nur die Hartnäckigsten kommen ans Ziel. Während ein paar Tausend Athleten in der Pekinger Olympia-Bubble alles dafür tun, um ihre Finger an eine Medaille zu kriegen, versuchen da draußen ein paar Millionen Chinesen sich das offizielle Olympia-Maskottchen Bing Dwen Dwen unter den Nagel zu reißen. Es geht um die Jagd nach einem Stofftier, das optisch wie die Kreuzung aus einem Pandababy mit einem Kugelfisch daherkommt und so treuherzig durch eine riesige Schneebrille lugt, dass die Volksseele dahinschmilzt. Trotz Chinas Lieferkettenmeisterschaft bei Kitschwaren ist Bing Dwen Dwen zu einer Rarität geworden, die den Konsumathleten herausfordert. Entweder muss man sich in Marathonsitzungen auf Onlineshoppingkanälen zu behaupten versuchen oder im Morgengrauen, Stunden vor Öffnung der autorisierten Souvenirläden, in einer Menschenmenge um die besten Plätze balgen.