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Enttäuschende Entwicklung nicht nur in den USA

Die Kursentwicklung im Sektor Konsum hat in den USA enttäuscht, sofern es nicht um Unternehmen geht, die preisgünstig Güter des täglichen Bedarfs anbieten. Die Konsumschwäche belastet aber auch in Europa.

Enttäuschende Entwicklung nicht nur in den USA

Konsumgüteraktien

Enttäuschende Entwicklung

Von Dieter Kuckelkorn

Es gibt eine ganze Reihe von Sektoren, die Analysten am amerikanischen Aktienmarkt derzeit attraktiv finden, viele davon im Technologiebereich, insbesondere in der Nähe zum Thema künstliche Intelligenz. Ein ganz anderer Bereich wird derzeit jedoch nicht genannt, wenn es um attraktive Gelegenheiten zur Anlage geht: Aktien, deren Kursentwicklung vom Ausgabeverhalten der Konsumenten abhängig ist. Es ist nämlich so, dass die Kaufkraft amerikanischer Verbraucher gelitten hat und auch weiterhin unter Druck bleibt. Einer der dafür verantwortlichen Faktoren ist die Inflation, wobei Bereiche, die den US-Konsumenten dabei zu schaffen machen, nicht mit hoher Gewichtung in die Warenkörbe zur Inflationsmessung eingehen. Zum anderen sind es die immer noch recht hohen Zinsen – die Geldpolitik kommt in der Realwirtschaft bekanntlich mit einer deutlichen Zeitverzögerung an.

Dies macht weniger Konzernen wie Walmart zu schaffen, die preisgünstige Konsumgüter der Grundversorgung anbieten – die Aktie hat im bisherigen Jahresverlauf bereits 33% zugelegt. Es leiden vielmehr die Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen anbieten, auf die Konsumenten mit knapper Kasse verzichten können. So ist beispielsweise der S&P-Index für Systemgastronomie jetzt auf den niedrigsten Stand seit November gefallen. Ein anderes Beispiel ist das US-Unternehmen Helen of Troy, das Haushaltswaren, Gesundheitsartikel und Produkte fürs Heim herstellt. Im bisherigen Jahresverlauf lief bereits ein Kursverlust von satten 47% auf. Auch Home Depot wäre zu nennen. Die Aktie hat im bisherigen Jahresverlauf 3% eingebüßt.

In Europa ist dieser Effekt am Aktienmarkt deutlich weniger ausgeprägt. Aber auch hier ist angesichts von Wirtschaftsflaute, hohen Energiekosten und Belastungen aus dem Ukraine-Krieg zu erwarten, dass sich die zuletzt eher schwache Entwicklung von Sektoren wie den Gütern des gehobenen Konsums fortsetzt. Bis die Leitzinssenkungen beim Konsumenten ankommen, wird es auch hier lange dauern. Und die übrigen Belastungen für europäische Konsumenten werden wohl bestehen bleiben.

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