Gelungene Stabübergabe
ak
Wenn in inhabergeführten Unternehmen der Chef nach Jahrzehnten das Ruder aus der Hand gibt, geht das nicht selten schief. Nicht loslassen zu können, ist eine weit verbreitete Eigenschaft von Unternehmern, die ihren Konzern mit Herzblut geführt haben. So war so mancher in der deutschen Versicherungslandschaft gespannt, wie sich wohl der (Un-)Ruhestand von Arag-Chef Paul-Otto Faßbender gestalten würde, der 2020 im Alter von 74 Jahren den Stab übergab. Faßbender machte mit Renko Dirksen den jüngsten seiner Vorstandskollegen zum neuen Primus inter pares. Mittlerweile lässt sich sagen: Der Übergang scheint gelungen. Der mittelständische Versicherer, der der größte in Deutschland in Privatbesitz ist und in der Nische Rechtsschutzversicherung weltweit die Marktführerschaft für sich beansprucht, ist in den vergangenen zwei Jahren rasant gewachsen und legt bislang auch mehr als ordentliche Ergebnisse vor. Und Faßbender? Der kommt nach wie vor jeden Tag ins Büro – aber soll es dabei schaffen, sich operativ rauszuhalten. Das würde nicht jedem gelingen.