Pharmazulieferer

Gerresheimer fällt durch

In der Bewertung der Gerresheimer-Ergebnisse liegen Vorstand und Investoren weit auseinander.

Gerresheimer fällt durch

ak

Mehrmals nahm Gerresheimer-Chef Dietmar Siemssen bei der Vorstellung des Geschäftsberichts 2021 den Begriff „Rekordergebnis“ in den Mund. Das ist wohlwollend betrachtet ein Euphemismus, nüchtern aber schlichtweg falsch. Keine der Gerresheimer-Ergebnisgrößen kommt an die Werte aus den Jahren 2018 oder 2019 heran, und sogar zum direkten Vorjahr hat der Pharmazulieferer fast überall außer beim bereinigten Konzerngewinn Federn gelassen. Einzig der Umsatz ist spürbar gestiegen. Doch genau das ist schon seit einigen Quartalen das Problem des Konzerns. Die gestiegenen Preise für Energie, Rohstoffe und Logistik kann Gerresheimer erst zeitverzögert weiterreichen. Das Zukunftsfeld in der vernetzten Medizintechnik ist gerade erst bestellt. Bis zur Ernte dauert es noch ein bisschen, und davor stehen eben Anlaufverluste. Die Investoren haben der Euphorie der Gerresheimer-Führung am Donnerstag nicht folgen können. Das Versprechen auf die Zukunft beißt sich mit einer unspektakulären Realität. Die Gerresheimer-Aktien rutschten mit mehr als minus 3% ans MDax-Ende.