Girocard tritt Siegeszug im Einzelhandel an
Zahlungsverkehr
Girocard tritt Siegeszug im Einzelhandel an
jsc Frankfurt
Zahlen mit Karte war nicht immer bequem. Bis ins Jahr 2007 hinein, als ohnehin nur wenige Menschen die Karte regelmäßig zückten, war das damalige Electronic-Cash-Verfahren mit Unterschrift und Lastschrift verbunden – aufwendig für Händler und Kunden. Mit Einführung der Girocard verbreitete sich dann zugleich das Bezahlen mit Karte und Pin, ehe ab 2017 kontaktloses Bezahlen mit der Girocard möglich wurde und in der Coronakrise Verbreitung fand.
Heute hat die Girocard gemessen am Umsatz die Barzahlung abgelöst. Mehr als 42% der Transaktionsvolumina entfallen auf die Girocard, wie das EHI Retail Institute berichtet, das vom Handel getragen wird. Auch Kreditkarten und internationale Debitkarten kommen heute rege zum Einsatz.
Das Bargeld verliert an Bedeutung. Zwar fingern die Bundesbürger noch immer häufig Scheine und Münzen aus dem Portemonnaie, um Kleinbeträge zu begleichen. Aber schon bei zweistelligen Summen sind Karten als Zahlungsmittel üblich – es ist eben bequem. Weniger als 36% der Handelsumsätze entfallen auf Scheine und Münzen. Bar ist rar.
Es wird billiger
Aber nicht nur die Kundschaft, auch die Händler spielen bei der Verbreitung eine Rolle. Für sie wurden die Bezahlverfahren billiger, nachdem Interchange-Gebühren begrenzt wurden und das Bundeskartellamt in Deutschland individuelle Vereinbarungen zwischen Händlern und Banken zur Girocard erzwang. Die Lastschrift mithilfe von Karte und Unterschrift bleibt als Verfahren aber erhalten. So sichern sich die Händler vor größeren Systemausfällen wie Mitte 2022 ab.
Bargeld geht übrigens zunehmend in anderer Richtung über die Kasse. Immer häufiger heben Kunden im Laden Bargeld ab, hält das Institut fest.