Hongkongs Hollywood
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In Hollywood herrscht derzeit helle Aufregung nach der tragischen Sicherheitspanne während eines Western-Filmdrehs, bei dem die Kamerafrau von einer Revolverkugel tödlich getroffen wurde. Nun dreht sich alles um die Frage, wer für das Unglück Verantwortung trägt und möglicherweise ins Gefängnis muss. In den gerne als Hollywood des Fernen Ostens bezeichneten Hongkonger Filmstudios gibt es, anders als in USA, keine echten Schusswaffen an einem Filmset. Dennoch dreht sich alles um „Sicherheitsaspekte“ und die Frage, wer deswegen möglicherweise ins Gefängnis muss. Soeben hat das nach Pekinger Willen neu besetzte und von jeglichen Demokratie-Residuen befreite Hongkonger Parlament ein Filmzensur-Gesetz verabschiedet. Es erlaubt, jegliche Filmproduktion oder Filmvorführung zu untersagen, die ein „Risiko für die nationale Sicherheit“ darstellt, sprich Chinas Parteiführung missfällt. Wer einen unbequemen Film dreht oder zeigt, dem drohen nun bis zu drei Jahren Haft. Das hat aber nichts mit Beschneidung von künstlerischer Freiheit zu tun. Es geht nur darum, politische „Unfälle“ am Filmset zu vermeiden.