HV-Lethargie unerwünscht
Die kommende Saison der Hauptversammlungen wirft ihre Schatten voraus – leider wenig Verheißungsvolles. Siemens Energy stimmt ihre Anteilseigner auch für 2022 auf ein rein virtuelles Aktionärstreffen ein. Der Termin soll im Februar stattfinden, und der Dax-Konzern will nicht das Risiko eingehen, einen Saal anzumieten, der wegen anhaltender Pandemie womöglich nicht genutzt werden kann. Das ist in erster Linie bequem, mag aber angesichts des frühen Termins nachvollziehbar sein. Die Investoren fordern indes seit fast zwei Jahren ein, dass ihre Aktionärsrechte auch in Pandemiezeiten umfänglich gewährt werden. Hier zeigt sich Siemens Energy offensichtlich weiterhin ignorant, wird doch bereits angekündigt, dass umfassende interaktive Teilnahmerechte im virtuellen Format „bedauerlicherweise“ im bestehenden Gesetzesrahmen nicht möglich seien. Da sei dem Unternehmen geraten, sich die Konzerne zum Vorbild zu nehmen, die Live-Redebeiträge und Nachfragen längst ermöglichen. Genügend Vorbereitungszeit für die technische Umsetzung war gegeben. swa