Lockdown in Schanghai

Ich bin ein Starbroker, holt mich hier raus

Finanzmarktprofis sind es ge­wohnt, auf heikle Situationsveränderungen blitzschnell zu reagieren. In Chinas Finanzkapitale Schanghai kommt jetzt die soldatenähnliche Herausforderung hinzu, stets alles Überlebenswichtige parat zu haben, um blitzschnell auf einen Einsatzbefehl zu reagieren.

Ich bin ein Starbroker, holt mich hier raus

nh

Aktienhändler, Broker und andere Finanzmarktprofis sind es ge­wohnt, auf heikle Situationsveränderungen blitzschnell zu reagieren. In Chinas Finanzkapitale Schanghai kommt jetzt die soldatenähnliche Herausforderung hinzu, stets alles Überlebenswichtige parat zu haben, um blitzschnell auf einen Einsatzbefehl zu reagieren. Am späten Sonntagabend kam die Nachricht vom viertägigen harten Lockdown für die Stadthälfte Pudong, in der auch die Finanzmeile angesiedelt ist. Für Tausende von Angestellten im Schanghaier Handelszirkus hieß das den sofortigen Marschbefehl von oben, sich noch vor der Sperrzeit um 5 Uhr morgens in den Bürotürmen und Arbeitsstätten einzufinden. Dort werden sie jetzt für vier Tage und auch Nächte durchgehend bleiben müssen. Für alle, die noch Zeit hatten, Wasch- und Rasierzeug, Snacks, Pyjama und ein weiches Kopfkissen in den Tornister zu packen, wird der 96-Stunden-Büro-Einsatz vielleicht erträglich bleiben, für die unorganisierten eher unbequem. Im chinesischen Lockdown gilt – egal ob zu Hause oder im Büro –, eingesperrt ist eingesperrt und niemand holt einen raus.

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