Zum sechsten Mal läuft wieder die pompöse China International Import Expo (CIIE) in Schanghai. Sie wird stolz als weltgrößte Importmesse apostrophiert, was stimmt. Der Rest der Welt kennt gar keine Messen ohne Branchenbezug, die sich mit dem Stichwort Import selbst rechtfertigen. Mit dem 2018 lancierten Spektakel wollte China Freihandels-Goodwill einsammeln. Großartige Importversprechen sollten die Verärgerung der USA über enorme Handelsbilanzdefizite mit China entschärfen. Zum Eröffnungsritual gehört die Rede eines Spitzenpolitikers, der mit immergleicher ausladender Armbewegung das Gelübde zur nie enden wollenden Marktöffnung Chinas erneuert. Erfahrungen der letzten Jahre mit Pandemierestriktionen, politisch motivierten Handelsstrafen und nie enden wollenden Daumenschrauben für ausländische Unternehmen zeichnen ein anderes Bild. Tatsächlich sind die Importe geschrumpft und der Ärger ist gewachsen. Die EU-Handelskammer in China findet dazu passende Worte. Die CIIE diene nur noch als politische Show und nicht als Geschäftsevent. Wow, das sitzt!