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Investmentfonds erobern die Welt

Mit dem Wirtschaftsaufschwung verbreiten sich Investmentfonds rasant. Was Deutschland bereits in den frühen Jahren der Bundesrepublik erlebt hat, zeigt sich nun auch in vielen Schwellenländern der Welt.

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Investmentfonds erobern die Welt

jsc Frankfurt

Im Jahr 1950 erreichte eine Finanzinnovation den deutschen Markt: der Investmentfonds. Der „Fonds für Renten und Aktien“ (Fondra), aufgelegt von der damaligen Allgemeinen Deutschen Investment-Gesellschaft (Adig), startete im August 1950, ehe im Oktober des gleichen Jahres der „Fonds für deutsche Aktien“ (Fondak) folgte.

Die Adig war damals gerade erst gegründet worden. Im Jahr 1955 folgte die Deutsche Investment-Trust (DIT), die wie die Adig zu den Vorgängerinstituten der heutigen Allianz Global Investors gehört. 1956 kamen Union Investment, die Deutsche Gesellschaft für Wertpapiersparen (DWS) und die Deutsche Kapitalanlagegesellschaft (Deka) hinzu. Wirtschaftswunder und Fondsgründung gingen hierzulande Hand in Hand.

Die Innovation erobert heute die Welt. In den zurückliegenden Jahren wuchs das globale Fondsvermögen schneller als die Wirtschaftsleistung. Im Durchschnitt besitzt jeder Erdbürger ein Fondsvermögen von 7.745 Euro. Die Mittel sind freilich ungleich verteilt. In Deutschland etwa hält nur eine Minderheit der Menschen Aktien- oder Mischfonds. In weiten Teilen der Welt sind Fonds nahezu irrelevant: Ein Großteil Afrikas und weite Teile Asiens und Südamerikas tauchen in der Statistik gar nicht auf.

Mit umgerechnet 30,4 Bill. Euro entfällt annähernd die Hälfte der weltweiten Fondsvermögen auf die USA, während Europa mit 19,5 Bill. Euro auf deutlich mehr als ein Viertel kommt. Und auch in Schwellenländern hat das Modell längst Konjunktur. China kommt auf ein Fondsvolumen von 3,1 Bill. Euro, wenngleich das Geld nur selten in den Aktienmarkt fließt. Brasilien kommt auf 1,6 Bill. Euro, hier haben Renten- und Mischfonds Gewicht. Indien, das größte Land der Erde, erreicht immerhin 546 Mrd. Euro. Die Anleger greifen dort häufig zu Aktienfonds.

„Fondra“ und „Fondak“ sind heute noch erhältlich. Allianz Global Investors weist für die Fonds eine jährliche Rendite von 7,6% und 9,8% seit Gründung aus. Mit einem Volumen von 2,0 Mrd. Euro ist der „Fondak“ groß, der „Fondra“ ist mit 94 Mill. Euro winzig. Im Gesamtmarkt aber fällt keiner der beiden Fonds ins Gewicht.

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