Jamaika fordert Milliarden
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Jamaika wird von Großbritannien Reparationen für die Sklaverei fordern. Eine entsprechende Petition werde nach juristischer Prüfung durch den Generalstaatsanwalt der Queen übermittelt, sagte Olivia Grange, die Kulturministerin der ehemaligen britischen Kolonie, die einst zu den Zentren des weltweiten Sklavenhandels zählte. Angestoßen wurde sie vom jamaikanischen Labour-Politiker Mike Henry. Sein Vorschlag hat großen Charme: Die Briten sollen den Nachkommen ihrer Sklaven einfach nur ebenso viel bezahlen, wie sie den Sklavenhaltern als Entschädigung zahlten, als die Sklaverei abgeschafft wurde. Das wären um die 7,6 Mrd. Pfund. Es gibt nur, wie immer bei solchen Wiedergutmachungsversuchen, ein Gerechtigkeitsproblem. Denn Großbritannien ist ein Einwanderungsland. Warum sollten fast eine Million polnische Staatsbürger, die heute dort leben, für historische Verbrechen aufkommen? Von den Zuwanderern aus der Karibik sei einmal ganz abgesehen. Vielleicht gibt es ja einen besseren Weg für einen Täter-Opfer-Ausgleich.