H&M

Jobabbau greift zu kurz

Die Modekette H&M will sparen und streicht deswegen rund 1 500 Stellen. Mit Blick auf die globalen Probleme, denen die Modebranche ge­genübersteht, ist das jedoch zu kurz gegriffen.

Jobabbau greift zu kurz

kro

H&M will künftig fast 200 Mill. Euro pro Jahr einsparen und streicht deswegen rund 1500 Stellen. Mit Blick auf die globalen Probleme, denen die Modebranche ge­genübersteht, ist das jedoch zu kurz gegriffen. Nicht nur dürften Verbraucher auch im kommenden Jahr im Zuge des wirtschaftlichen Ab­schwungs ihre „Nice to have“-Ausgaben reduzieren. Auch die Störungen in den Lieferketten werden weiter jenen Playern Kopfschmerzen bereiten, deren Produktion stark von der Funktionsfähigkeit einzelner Märkte abhängt. Und dazu gehört H&M ohne jeden Zweifel. Von den weltweit 1350 Fabriken, in denen die Waren des Konzerns hergestellt werden, be­finden sich knapp 90 % in Asien. Der Anteil asiatischer Fabriken des größeren Rivalen Inditex, der sich in der aktuellen Krise deutlich besser schlägt, beläuft sich auf gerade mal 52 %. H&M könnte sich hier eine Scheibe abschneiden und für etwas mehr Ausgewogenheit im Produktionsnetzwerk sorgen. Zwar wäre das deutlich komplexer und teurer als ein kleiner Einschnitt im Personalkörper. Am Ende wäre es aber auch nachhaltiger.