Keine eierlegende Wollmilchsau
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Wer hätte sie nicht gerne, die eierlegende Wollmilchsau. So wie eine Kapitalanlage, die vielleicht etwas schwankt, aber im Grunde stetig an Wert gewinnt, wie Aktien im seit Frühjahr 2009 andauernden Bullenmarkt. Etliche Kinder der Hausse haben nichts anderes gekannt, in Aktien zu investieren war immer richtig, Rückschläge immer Einstiegsgelegenheiten. Inzwischen beginnen Investoren, Aktien nicht mehr als alternativlos zu betrachten, so die neue Sentix-Investorenumfrage. Denn Dividendentitel müssen einen doppelten Zangengriff aus Zinswende, die angesichts der extrem hohen Teuerung unvermeidbar ist, und merklicher konjunktureller Eintrübung erst einmal verkraften. Der Krieg in Europa und die weltweit nach wie vor grassierende Pandemie haben eben auch wirtschaftliche Folgen. Aktien sind Risikoaktiva, und in diese blind oder gar gehebelt zu investieren, zieht mitunter herbe Verluste nach sich. Gefragt sind jetzt Risikokontrolle und genaues Hinsehen. Aktien mögen sich auf lange Sicht lohnen, das bleibt. Sie sind aber nicht alternativlos und keine eierlegende Wollmilchsau.