Nach Lockerungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie sehnen sich wohl alle: jeder einzelne, aber auch Politik und Wirtschaft. Kein Wunder, dass die Aussichten auf erste Öffnungsschritte den ZEW-Konjunkturerwartungen einen Schub nach oben gegeben haben. Aber so wie Wolken manchmal den Sommerhimmel verdüstern, hätten die Umfrageergebnisse besser ausfallen können ohne solche sich in der Luft ballenden und schwebenden Wasserteilchen. Nennen wir sie Corona-Pandemie, hohe Inflation, steigende Energiepreise, Lieferkettenprobleme, zunehmende Kapitalmarktzinsen oder, mit Potenzial zur Gewitterfront, die Ukraine-Krise. Und auch wenn es natürlich für den Moment nicht hilft, wenn 40% der Betriebe hierzulande unter Arbeitsausfällen wegen Corona-Infektionen, Quarantänezeiten oder infolge Kinderbetreuung leiden – der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass in den letzten Jahrzehnten mit Terroranschlägen, globaler Finanz- und Eurokrise schon so manche Wolke den Konjunkturhimmel verdüstert hat, die Sonne aber doch immer wieder durchkam. Insofern: Lasst sie vorüberziehen.