Kurzfristige Erleichterung. Das dürfte das Gefühl sein, welches das Ifo-Geschäftsklima für August zumeist ausgelöst hat. Denn das dritte Minus fiel geringer aus als erwartet, das Ifo selbst schrieb dazu, das wichtigste Frühbarometer für die deutsche Wirtschaft sei „minimal gesunken“. Allerdings ist die Stimmung echt mies. Und zwar nicht nur auf den Chefetagen, sondern auch bei Einkaufsmanagern, Analysten, Investoren und wahrscheinlich auch bei den Konsumenten, wie andere Umfragen belegen (werden). In Details zeigen sie bei aller Tristesse aber auch winzige Lichtblicke. So gibt es etwa Entspannungszeichen beim Materialmangel. Trotz re­kordhoher Inflation und Ukraine-Krieg hat die Wirtschaft im zweiten Quartal ein Mini-Wachstum hingelegt. Private Haushalte und der Staat haben konsumiert, auch stiegen die Anlageinvestitionen. Das hätte vor einigen Tagen auch noch keiner gedacht. Mit Digitalisierung, Energie- und Klimawende und maroder Infrastruktur gäbe es zudem gute Gründe, weiter zu investieren. Damit ließe sich auch ein Stück weit der anstehenden Rezession trotzen.