Es ist wie oft in der Luftfahrtbranche: Kaum nähert sich eine Krise ihrem Ende, wirft die nächste Krise ihre Schatten voraus. Gerade hat das Abflachen der Omikronwelle die Buchungen angetrieben, da sorgt der Ukraine-Krieg für den nächsten Dämpfer. Das Geschäft, das etwa Lufthansa in Russland und der Ukraine macht, ist zwar überschaubar. Aber Kriege haben stets eine starke Verunsicherung der Konsumenten zur Folge, was Folgen für das Buchungsverhalten hat. Zudem steigt und steigt der Ölpreis, im Schlussquartal 2021 hat sich der Kerosinaufwand der Lufthansa mehr als verdreifacht bei einem etwas mehr als verdoppelten Umsatz. Nun sollen die höheren Kosten an die Kunden weitergegeben werden, was auch nicht immer vollumfänglich gelingt, zumal bei Urlaubern, die mehr aufs Geld schauen als Geschäftsreisende. Letztere, die in normalen Zeiten für 30% der Passagiere stehen, aber für 45% der Erlöse, sind im Übrigen nach wie vor zurückhaltend, wenn es ums Fliegen geht. Die Zuversicht, die die Airline-Führung gestern versprüht hat, könnte in dieser Gemengelage verfrüht sein.