US-Strafzölle

Nur der Whisky hört mein Seufzen

Es hört sich dramatisch an, wenn die Scotch Whisky Association behauptet, ihre Mitglieder hätten wegen US-Strafzöllen, die aus dem Streit um Subventionen für Airbus hervorgingen, 500 Mill. Pfund verloren. Doch sollte man sich nichts vormachen: Es...

Nur der Whisky hört mein Seufzen

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Es hört sich dramatisch an, wenn die Scotch Whisky Association behauptet, ihre Mitglieder hätten wegen US-Strafzöllen, die aus dem Streit um Subventionen für Airbus hervorgingen, 500 Mill. Pfund verloren. Doch sollte man sich nichts vormachen: Es handelt sich nicht etwa um reale Verluste, sondern um vermeintliche Umsatzausfälle. Tatsächlich verhängte Washington 2019 einen Strafzoll von 25 %. Die schottischen Whiskyexporte in die USA gingen um mehr als ein Drittel zurück. Ein kausaler Zusammenhang ist nicht bewiesen. Doch seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie üben sich die Amerikaner nicht gerade in Abstinenz. Vor allem Tequila wird stark nachgefragt. Könnte es vielleicht am angestaubten elitären Image der Single Malts liegen, dass in den USA weniger Scotch über die Ladentheken geht? Die ambitionierten Preisvorstellungen der Produzenten kommen erschwerend hinzu. Wenn als Reaktion darauf nicht mehr kommt als Wehklagen, könnte es für die schottischen Brenner bald schon heißen: Nur der Whisky hört mein Seufzen.