Alle Welt spricht über eine drohende Rezession, aber die Allianz formuliert die Prognose optimistischer und steuert 2022 auf einen operativen Gewinn in Rekordhöhe zu. Wie passt dies zusammen? Die Sachversicherung erweist sich in einer Zeit, in der Sparprodukte schwächeln, als Zugpferd. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote ist im Sachgeschäft zwar nicht so niedrig, wie sie sein müsste, weil das konjunktursensible Retailgeschäft belastet. Aber auch dank Preiserhöhungen spült die Firmenkundschaft den Gewinn in die Kasse. Es können außerdem Pandemie-Rückstellungen aufgelöst werden. Das absolute Umsatzwachstum der Sparte ist mit 14% gigantisch. Sie profitiert zudem von der Zinswende, weil die Wiederanlagerendite für ihre schnell drehenden Kapitalanlagen sich in Jahresfrist fast verdreifacht hat. Die Achillesferse der Allianz ist die im Wettbewerbsvergleich niedrige Solvabilitätsquote. Der Versicherer fährt daher das Risiko seiner Kapitalanlagen herunter. Der neu gestartete Aktienrückkauf soll Zuversicht signalisieren, dass die Quote abgesichert ist.