Putins Rabattschlacht
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Russlands andauernder Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Europäische Union in Sachen Sanktionen auf unbekanntes Terrain geführt. Wladimir Putin hat die Abhängigkeit Europas von billiger russischer Energie als Waffe auf dem Nebenkriegsschauplatz Wirtschaft und Finanzen eingesetzt. Seither gibt es einen klaren Maßstab für die verhängten Sanktionen: Schadet die EU vor allem Putin – oder doch sich selbst? Die Frage stellt sich bei der Entwöhnung vom sibirischen Gas genauso wie beim nun ausgeweiteten Ölembargo. Um im Stile des Juristen zu antworten: Es kommt drauf an – und zwar darauf, wen man fragt. Den Bäcker um die Ecke, der wegen des Gaspreisschocks den Laden dichtmachen musste? Den griechischen Reeder, der ab sofort weder Diesel noch Heizöl aus Russland verschiffen darf, ohne als Sanktionsbrecher dazustehen? Das sind, so hart es klingen mag, Einzelschicksale. Im Großen und Ganzen trägt Putin den größeren Schaden – weil Russland, wenn überhaupt, seine einstigen Exportschlager Öl und Gas nur noch mit Rabatten loswird.