Vorstandsvergütung

Rebellion mit der Stimmkarte

Investoren machen ihrem Ärger über exzessive Managergehälter Luft, am Say-on-Pay-Votum kommen die Aufsichtsräte nicht mehr vorbei.

Rebellion mit der Stimmkarte

Das Thema ist nicht neu, aber es spitzt sich zu. Selbstbedienungsattitüden in der Chefetage werden von Investoren zunehmend abgestraft. Die Anleger sehen sich im Anspruch an hohe Nachhaltigkeitsstandards auch dem Thema Governance verpflichtet und fordern ein nachvollziehbares Pay for Performance ein. Ihre Interessen müssen die Investoren auch in Deutschland diesbezüglich nicht mehr hinter den Kulissen durchsetzen, sie können ihre Missbilligung in jedem Jahr auf der Hauptversammlung in der Abstimmung über den Vergütungsbericht offenlegen. Das Say-on-Pay-Votum ist zwar für die Unternehmen nicht bindend, faktisch kann sich der Aufsichtsrat ihm aber nicht entziehen – sonst trifft es ihn in der Entlastung oder bei der Wiederwahl. Dass der Gegenwind zunimmt, zeigt sich in teilweise ernüchternden Abstimmungser­gebnissen. Das gilt weltweit: In den USA sind die Zustimmungsquoten im laufenden Jahr deutlich zurückgegangen, in Großbritannien läuft die Fat-Cat-Debatte auf Hochtouren. Kein unbedingter Appell zur Mäßigung, aber eine klare Aufforderung für gute Begründungen. swa

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.