Sanktionsfolgen

Russlands Wirtschaft wird zum „Krüppel“

Die russische Wirtschaft verkraftet die Sanktionen erstaunlich gut? Mit diesem „Missverständnis“ räumen jetzt Ökonomen aus Yale auf.

Russlands Wirtschaft wird zum „Krüppel“

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Wie ist es um Russlands Wirtschaft nach einem halben Jahr des weithin geächteten Kriegs gegen die Ukraine wirklich bestellt? Nach verbreiteter Auffassung steckt sie die radikalen Sanktionen des Westens bislang erstaunlich gut weg. Forscher der US-Eliteuniversität Yale um Wirtschaftswissenschaftler Jeffrey Sonnenfeld räumen mit solchen „Missverständnissen“ auf. Die Ökonomen haben nach eigenen Angaben „unkonventionelle“ Daten ausgewertet: Hochfrequenzdaten von Verbrauchern, Statistiken von Handelspartnern und aus der Schifffahrt. Ihr vernichtendes Urteil: Der Massenexodus von Unternehmen und die Sanktionen hätten Russlands Wirtschaft „katastrophal verkrüppelt“. Hoppla. Hat nicht der Internationale Währungsfonds dem Land bescheinigt, „besser als erwartet“ durch das zweite Quartal gekommen zu sein und die „Auswirkungen der Sanktionen auf den Finanzsektor eingedämmt“ zu haben? Der Rat aus Yale: Nicht auf offizielle Statistiken verlassen – zumal Moskau Daten nur noch dann veröffentlicht, wenn sie das eigene Weltbild nicht stören.