Schutz für den „Bayerischen Blutwurz“
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Man weiß nicht genau, welche Getränke auf den Brüsseler Weihnachtsfeiern zuletzt so gereicht wurden. Dass aber in der EU-Kommission, speziell unter den Beamten der Generaldirektion Handel, viele Freunde des „Bayerischen Blutwurz“ zu finden sind, dürfte gewiss sein. Zumindest haben diese den Likör, der aus der Wurzel des Fingerkrauts hergestellt wird, jetzt in das EU-Register der geschützten geografischen Angaben aufgenommen. Gemeinsam mit 255 anderen Spirituosen ist der Blutwurz damit jetzt endlich vor billigen Plagiaten sicher. In ihrer Begründung schwärmt die Brüsseler Behörde poetisch von den bayerischen „Mischwäldern, Heiden, Wiesen und teilweise Torfmooren mit leicht sauren Böden“, die die optimalen geografischen und klimatischen Bedingungen für das Tormentilla-Fingerkraut böten. In seiner langen Geschichte wurde der Blutwurz im bayerischen Wald einst als wässrig-alkoholische Lösung außerdem auch für medizinische Zwecke verwendet. Eine Zulassung durch die EU-Arzneimittelbehörde EMA steht wohl noch aus. Trotzdem schon mal: Prost!