Sieg im Handtaschenkrieg
Chinas Technologieriese Huawei hat sich ein Logo für eine neue Computer-Hardware-Marke als Warenzeichen eintragen lassen. Es zeigt zwei vertikal unterhakte U-förmige Halbbögen auf blauem Untergrund. Dagegen hat die französische Modefirma Chanel Beschwerde bei EU-Behörden eingelegt. Sie meint eine täuschende Ähnlichkeit zum ikonischen Chanel-Logo mit zwei horizontal unterhakten C-förmigen Halbbögen auf schwarzem Untergrund festzustellen. Halb so schlimm, könnte man meinen. Huawei ist zwar auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern, dürfte aber kaum von Telekomausrüstung auf Handtaschen und Parfüms umsteigen. Ähnlich sehen es die EU-Trademark-Schützer und haben Huawei recht gegeben. Chanel ist zwar verschnupft, sollte aber dem EU-Amt regelrecht dankbar sein. Anfeindungen gegen Huawei erzeugen stets patriotische Aufwallungen in China. Auch der Chanel-Streit hat die Netzgemeinde erhitzt. Ein Verbot der Huawei-Trademark hätte garantiert eine Empörungs- oder gar Boykottwelle im weltgrößten Luxusgütermarkt erzeugt, die Chanel sehr viel teurer zu stehen käme als verletzter Logo-Stolz.