Sollte es Niklas Östberg, dem Mitgründer und CEO von Delivery Hero, bei dem geplanten Einstieg beim hochdefizitären Lebensmittelbringdienst Gorillas vor allem darum gehen, den allseits gefürchteten US-Konkurrenten Doordash auf Distanz zu halten, dann scheint dieses Kalkül fehlzuschlagen. Denn der amerikanische Essenslieferdienst beteiligt sich nun am Gorillas-Wettbewerber Flink, was der ohnehin geplanten Expansion nach Deutschland zusätzlichen Schub geben dürfte. Zumal Flink sich unlängst mit der Lebensmittelkette Rewe verbündet hat, was Branchenkenner für einen cleveren strategischen Schachzug halten. Östberg hingegen muss sich fragen lassen, warum er eine Beteiligung an Gorillas für günstiger und effizienter hält als weitere Investments in die eigene Expansion. Ihm dürfte es bei einem Einstieg darum gehen, Einflusssphären zu erweitern und zu sichern. Wer weiß, wofür solch ein Investment künftig alles gut ist. Dieses Spiel über Bande hat Östberg eigentlich ziemlich gut drauf. Ob die Taktik diesmal aufgeht, muss sich aber noch weisen.