In der Wählergunst war US-Präsident Joe Biden zuletzt abgestürzt, nun kann er wieder hoffen, dass seine Landsleute sein Engagement mehr zu schätzen wissen. Binnen weniger Tage hat das Repräsentantenhaus zwei billionenschwere Investitionspakete gebilligt, die von den meisten Amerikanern unterstützt werden. In der Tat sind die Erneuerung der überalterten Infrastruktur, der Ausbau des sozialen Sicherheitsnetzes und Ausgaben für den Klimaschutz verdienstvoll und notwendig. Gleichwohl sind diese mit einem extrem hohen Preisschild versehen, das vielen Parlamentariern berechtigte Sorgen bereitet. Denn egal, wie das Weiße Haus rechnet, gegenfinanziert sind die massiven Pakete nicht. Dabei liegt die US-Schuldenquote schon bei über 125% und wird nun weiter steigen. Der Widerstand dagegen könnte das „Build Back Better“-Gesetz im Senat noch zu Fall bringen. Für Biden und die Demokraten, die nächstes Jahr um ihre Kongressmehrheiten bangen müssen, steht viel auf dem Spiel. Aber auch für die US-Wirtschaft, die früher oder später die Folgen der steigenden Staatsschulden spüren wird.