Thailands Baht als Investorenliebling
Asiens Währungen
Thailands Baht als
Investorenliebling
Von Kai Johannsen
Chinas beschlossenes Konjunkturprogramm zeigt an den Finanzmärkten in Sachen Stimmungsaufhellung derzeit offenkundig schon Wirkung. Das war an den europäischen Aktienmärkten bereits tags zuvor zu beobachten und setzt sich nun an den Devisenmärkten im Segment der asiatischen Währungen fort.
Vorgesehen ist in China, dass es zu einer Kürzung der Bankreserven um 50 Basispunkte kommt. Des Weiteren soll es eine Senkung der Hypothekenzinsen geben, um den Immobilienmarkt anzukurbeln. Und die Aussichten auf zusätzliche Unterstützung sind weiter gut, denn eine erneute Lockerung der Geldpolitik ist mit Blick auf das Jahresende wohl geplant. Diese Anreize sollen die chinesische Wirtschaft ankurbeln, so das Ziel. Und das wird Auswirkungen in der gesamten Region haben, so die Hoffnung an den Märkten. Asiatische Währungen haben positiv darauf reagiert. So erreichte etwa der malaysische Ringgit gegenüber dem Dollar den höchsten Stand seit Juni 2021, was natürlich auch mit der Leitzinssenkung der US-Notenbank zu tun hat, die den Greenback schwächt. Hervor sticht aber auch der thailändische Baht. Er erreichte den höchsten Stand seit März 2022. Thailands Aktien reagierten ebenfalls positiv und kletterten auf die höchsten Kursniveaus seit fast einem Jahr. Allerdings ist beim thailändischen Baht zu berücksichtigen, dass nicht nur die chinesischen Konjunkturmaßnahmen hier Wirkung zeigen. Die Währung Thailands profitiert von politischer Stabilität, was für Investoren wichtig ist. Das zeigt sich auch an den Kapitalzuflüssen in das Land, was die Währung selbst wiederum stärkt und verständlicherweise auch ein Unterstützungsfaktor für die Asset-Märkte des Landes ist, darunter Aktien. Somit gehört der thailändische Baht zu den Top-Performern der südostasiatischen Währungen. Allein in diesem Quartal hat die Devise rund 11% zugelegt. Das kann sich zweifelsohne sehen lassen. Aber vermutlich wird diese enorme Performance demnächst auch die Zentralbank Thailands auf den Plan rufen. Denn für die Exporte des Landes ist eine immer weiter steigende Währung nicht gerade förderlich. Eine Zinssenkung ist in den Karten.