Enforcement

Transparente Bilanz­kontrolle

Mit Einstieg der BaFin in die Überwachung von Jahresabschlüssen als Reaktion auf den Wirecard-Skandal kann der Kapitalmarkt besser informiert werden.

Transparente Bilanz­kontrolle

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K+S hat die Investoren in für die Emittentenschar ungewohnter Offenheit über die Prüfung ihrer Bilanzierung auf dem Laufenden gehalten. Während andere Unternehmen allenfalls kurz vor der Verurteilung mögliche Fehler ans Licht bringen, hat der Düngemittel- und Salzproduzent proaktiv das Ermittlungsverfahren in aller Dramatik offenbart – und der Bilanzpolizei kurz vor deren Zwangs­umzug zur BaFin noch mal Öffentlichkeit verschafft. Auch wenn die schwerwiegend­sten Anklagepunkte am Ende fallen gelassen wurden und die übliche Verschwiegenheit den Investoren viel Aufregung erspart hätte, K+S hat mit der Aufrichtigkeit sicherlich zusätzliches Vertrauen im Kapitalmarkt gewinnen können. Die Transparenz des Enforcement wird mit der Reform der Bilanzkontrolle infolge des Wirecard-Skandals dankenswerterweise künftig auch ohne Zutun des Betroffenen deutlich zunehmen. In Fällen öffentlichen Interesses kann die BaFin bekannt machen, dass sie eine Prüfung eingeleitet hat, und auch über im Laufe des Verfahrenes gewonnene Erkenntnisse informieren.

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