Die Handelspolitik von Donald Trump sorgt für neue Turbulenzen. Am Mittwoch hat der Kupferpreis in den USA ein Allzeithoch erreicht. Im bisherigen Jahresverlauf hat sich das Metall damit bereits um 28% verteuert. Einen Preisanstieg gibt es auch an der London Metal Exchange, die neben Schanghai als globale Benchmark des wohl wichtigsten Industriemetalls gilt.

Der US-Kupferpreis reagiert damit auf die Erwartung, dass die Trump-Administration Einfuhrzölle auf das Metall erheben wird. Das hat große Rohstoffhändler bereits dazu veranlasst, umfangreich Kupfer in die USA zu schaffen. Sie wollen damit den Zöllen zuvorkommen, aber später von den Preiserhöhungen durch ihre Einführung profitieren. Auf diese Weise sind bereits 500.000 Tonnen Kupfer in die USA gebracht worden, verglichen mit einem normalen monatlichen Import von 70.000 Tonnen. Weitere 400.000 bis 500.000 Tonnen sollen unterwegs sein.

Allerdings wird durch das auch bei diesen Plänen der US-Regierung zu beobachtende Chaos die Lage verschärft. So hatte Trump zunächst im Februar dem Handelsministerium 270 Tage zur Prüfung der Kupferimporte unter dem Blickwinkel der nationalen Sicherheit gegeben. Nun berichtet Bloomberg aber, dass Trump die Zölle schon wesentlich rascher verhängen könnte. Zwar haben sich seit dem Amtsantritt Trumps viele Medienberichte über angebliche Pläne des Präsidenten als falsch erwiesen. Dennoch wird der Bericht angesichts der bisherigen Erfahrungen mit der Praxis der Regierungspolitik unter Trump am Markt als ausreichend glaubwürdig erachtet, dass er umfangreiche Marktreaktionen ausgelöst hat. Allein am Dienstag gab es Arbitrage zwischen London und New York im rekordhohen Volumen von 1.400 Tonnen pro Tag.

Die Rohstoffanalysten erwarten derweil, dass die Jagd nach Kupfer in den USA weitergeht, was für Knappheit in anderen Teilen der Welt sorgen werde. Für wahrscheinlich gehalten werden nun rekordhohe Preisniveaus von mehr als 12.000 Dollar je Tonne in den USA und weltweit. Das würde den Plänen Trumps zur Reindustrialisierung Amerikas sicherlich nicht förderlich sein.