Der Krieg in der Ukraine ist in diesen Tagen überall Thema, auch bei Bilanzpressekonferenzen wie derjenigen der Hannover Rück. Bei denen, die kein direktes Geschäft in Russland, Belarus und der Ukraine haben, sind die direkten Auswirkungen sehr überschaubar. Russische Staatsanleihen hält der Rückversicherer nur im zweistelligen Millionen-Euro-Wert. Das sei im Vergleich zu den 56 Mrd. Euro Kapitalanlagen „völlig unwesentlich“, so Finanzvorstand Clemens Jungst­höfel. Deshalb ergeben sich daraus im ersten Quartal auch keine wesentlichen Ergebnisauswirkungen. Aber das betrifft „nur“ die Kapitalanlagen und die Beitragseinnahmen. Sanktionen, Beschränkungen im internationalen Zahlungsverkehr und überhaupt die Lage nach dem Ende des Krieges lassen sich heute noch überhaupt nicht einschätzen, betont Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz. Für einen (Rück-)Versicherer, dessen Kernkompetenz der Umgang mit Risiken ist, eine höchst unbefriedigende Einsicht. Aber es dürfte kaum ein Risikomodell geben, das einen Krieg berücksichtigt – schon gar nicht in Europa.