Auf Projektentwickler im Immobiliensegment kommen ungemütliche Zeiten zu. Davon zeugt nicht nur die dramatische Lage bei der Projektentwicklungstochter Consus der Adler Group. Die steigenden Kreditzinsen und Baukosten sowie hohe Preisvolatilität bei Baumaterialien machen viele Projekte derzeit schwer kalkulierbar und lassen sie schnell ins Unrentable abrutschen, wenn sich das Projekt drastisch verteuert. Von 20 bis 30 % Kostensteigerung ist die Rede, was die übliche Gewinnerwartung der Entwickler von 15 % flugs ins Reich der Träume katapultieren kann. Viele Transaktionen im Immobilienmarkt werden daher aktuell verschoben. Dabei besteht die Gefahr, dass brachliegende Grundstücke in der Zwischenzeit derart an Wert verlieren, dass eine Bebauung keinen Sinn mehr macht – was angesichts der niedrigen Bautätigkeit und vor dem Hintergrund des hohen Bedarfs an privaten Wohnungen, nicht nur für Flüchtlinge, umso dramatischer ist. Freuen können sich darüber lediglich die Kreditrestrukturierer: Bei kleineren Projektentwicklern sind mehr faule Kredite zu erwarten.