Im Frankfurter Westend hat sich im vergangenen Jahr fast schon ein Wunder zugetragen. Auf den russischen Angriff auf die Ukraine und den bald darauf beschlossenen weitgehenden Ausschluss Russlands vom internationalen Finanzsystem ist die Deutschlandtochter der VTB Bank keinem Bankrun zum Opfer gefallen. Zwar war der Mittelabfluss vor allem am Anfang dramatisch, doch bis heute gelingt es dem in der Abwicklung befindlichen Institut, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Wer die Gründe dafür im beherzten Einschreiten der BaFin oder der Managementleistung des Vorstands der VTB Bank (Europe) lokalisiert, hat nach Einschätzung des Bankenverbands die Rechnung ohne Greensill und Maple gemacht. Wie der für den Einlagensicherungsfonds zuständige Geschäftsbereichsleiter Hilmar Zettler zu Recht betont, haben die beiden Bankinsolvenzen den Einlegern bewiesen, dass sie im Ernstfall ihr Geld tatsächlich wiedersehen. Für irgendwas waren die aus Sicht der Mitgliedsbanken katastrophalen Fälle dann doch gut.