Offene Immobilienfonds

Vertrauen dank kluger Regulierung

Der Internationale Währungsfonds hebt die Rolle der Anlegererwartungen in Liquiditätskrisen von Fonds hervor. Die deutschen Regeln für offene Immobilienfonds sind ein gutes Beispiel.

Vertrauen dank kluger Regulierung

jsc

Für Fonds ist es ein Privileg, langweilig zu sein – das gilt gerade für offene Immobilienfonds, die trotz mäßiger Perspektiven in der Pandemie geräuschlos fortbestehen. Das Vertrauen in die Stabilität der Fonds ist ungebrochen. Das war nicht immer so: Als zur Finanzkrise 2008 die Bundesregierung zwar eine Garantie für Bankkonten, nicht aber für offene Immobilienfonds aussprach, gab es für Investoren kein Halten: Sie zogen ihre Mittel ab. Das schon damals fragwürdige Modell der stets verfügbaren Fondsmittel bei zugleich illiquidem Investment scheiterte. Zum Glück zog der Gesetzgeber nach: Er schuf Mindesthalte- und Kündigungsfristen, nahm aber bestehende Kleinsparer weitgehend aus. So war es möglich, die Liquidität in Fonds zu beschneiden, ohne eine Flucht der Sparer in Erwartung auf strengere Regeln auszulösen. Der Internationale Währungsfonds hat für das Liquiditätsmanagement von Fonds gerade erst die zentrale Rolle von Anlegererwartungen hervorgehoben. Die deutsche Erfahrung ist ein gutes Beispiel, der Gesetzgeber verhielt sich nach einer Krise vorausschauend. Zum Glück.

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