Ob nun 53, 60 oder mehr als 75 Mrd. Dollar: Klar ist, dass der Hurrikan „Ian“ mindestens der zweitteuerste Hurrikan (nach „Katrina“ 2005) werden wird und dass er nicht zuletzt den Rückversicherern gewaltig ins Kontor schlagen wird. Erst am 18. Oktober meldete Swiss Re, der weltweit zweitgrößte Rückversicherer, eine Schadenbelastung von 1,3 Mrd. Dollar, die den Konzern im dritten Quartal mit 0,5 Mrd. Dollar in die Verlustzone gedrückt hat. Ganz so schlimm hat es die Munich Re nun nicht erwischt. Sie meldete jetzt durch „Ian“ verursachte Schäden in Höhe von etwa 1,6 Mrd. Euro nach Retrozession, die der Branchenführer also selbst tragen muss. Das drückt die Münchner nun aber nicht in die roten Zahlen, wie von den meisten Analysten erwartet (Konsens laut Munich Re: −167 Mill. Euro), sondern „nur“ auf einen Quartalsgewinn von 0,5 Mrd. Euro. Die Jahres­gewinnprognose bleibt bestehen, wenn auch mit einigen Kautelen. Swiss Re hat hingegen das Jahresrenditeziel kassiert. Erneut kommt die Munich Re mit Krisen besser zurecht.