Wahlsiegerin unter Vorbehalt

Die Wahlen in zwei italienischen Regionen haben Premierministerin Giorgia Meloni einen triumphalen Erfolg beschert.

Wahlsiegerin unter Vorbehalt

Die Regionalwahlen in der Lombardei und in Latium haben Italiens Premierministerin Giorgia Meloni einen triumphalen Sieg beschert. Doch vor voreiligen Schlüssen sei gewarnt. Noch nie war die Wahlbeteiligung so niedrig wie diesmal. Und außerdem war die Opposition selten so gespalten. Dass auch Melonis Regierungskoalition viel weniger einig ist, als es nach außen wirkt, zeigt die massive Kritik von Forza-Italia-Chef Silvio Berlusconi an Melonis Ukraine-Politik.

Die Liebe der Italiener zu vermeintlichen Heilsbringern erkaltet außerdem meist schnell. Den Rest erledigen dann innenpolitische Ränkespiele. Dass nur um die 40% der Wahlberechtigten eine Stimme abgaben, bedeutet, dass viele Italiener längst das Vertrauen in die Politik verloren haben. Die echten Bewährungsproben stehen Meloni außerdem erst bevor: eine lange aufgeschobene Rentenreform, eine Steuer- und Verwaltungsreform und die Umsetzung teurer Wahlversprechen wie eine Flat Tax, die angesichts der gewaltigen Verschuldung gar nicht finanzierbar ist.

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