Wer fährt schon in die Innenstadt
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Die Innenstadt hat ein Imageproblem. Und zwar schon seit langem. Die mangels Erfolgsaussichten und wegen horrender Mieten lange leerstehenden Geschäfte sind ebenso wenig anziehend wie die in jeder City anzutreffenden ewig gleichen Mode-, Krimskrams-, Fress- und Handyläden sowie Parfümerien. Insofern ist das Ergebnis einer Ifo-Studie zum derzeitigen Konsummuster der Deutschen nicht verwunderlich: „Corona-Pandemie hat den Konsum mit andauernder Wirkung vom Zentrum an den Stadtrand verlagert“, schreiben die Münchener Wirtschaftsforscher. Wer fährt aber in Zeiten von Homeoffice und Online-Shopping noch in die Innenstadt? Dort gibt es zu wenig, zu schmale und meist zu teure Parkplätze. Die im Konsumrausch erworbenen Schätze mit der Bahn heimzutransportieren ist weder für Käufer noch für Mitreisende ein Vergnügen. Auch die Touristen, die früher in Heerscharen die Einkaufsmeilen unsicher gemacht haben, sind weiter Mangelware. Dass der Umsatz an Samstagen wieder auf Vorkrisenniveau liegt, ist da fast schon ein Wunder.