Zweifelhafte Subvention
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Wahre Win-Win-Geschäfte sind bekanntermaßen eher selten. Doch die geplante Chipfabrik von Sony und TSMC in Japan könnte tatsächlich alle Beteiligten glücklich machen. Sony kontrolliert die Hälfte des Weltmarktes für Kamerasensoren. Die nächste Produktgeneration, die die Bilddaten direkt auf dem Chip verarbeitet, benötigt eine Prozessorkomponente, die die Japaner ohnehin bei TSMC einkaufen. Die gemeinsam finanzierte Herstellung senkt für beide Partner die Investitionskosten. TSMC sichert sich einen Großabnehmer und Sony ausreichende Kapazität, da man die Auto- und Roboterindustrie als Kunden gewinnen will. Zugleich profitieren beide von staatlichen Subventionen in Milliardenhöhe. Doch die damit verbundenen Hoffnungen der japanischen Regierung werden sich nicht erfüllen. Die erste ausländische Chipfabrik in Japan ist kein Revival der heimischen Halbleiterindustrie, ihr Rückstand in der Fertigung von Prozessoren ist zu groß. Auch ein Technologietransfer dürfte kaum stattfinden, da TSMC ihre modernsten Anlagen stets in Taiwan errichtet.