Zweifelhafte Warenhäuser
tl
Der Einzelhandel galt bisher, sieht man von Geschäften des täglichen Bedarfs ab, als einer der großen Verlierer der Coronakrise. Im Lockdown kann man nun mal nicht shoppen, und danach hat es mit Maske auch nicht viel Spaß gemacht. Aber langsam, nach Aufhebung der meisten Beschränkungen, kommen die Menschen wieder in die Geschäfte und kaufen. Da verwundert es nicht, wenn auch die Investoren diese Assetklasse wieder für sich entdecken. Ein saftiges Plus von 27% auf 1,85 Mrd. Euro meldet JLL beim Transaktionsvolumen mit deutschen Einzelhandelsimmobilien im ersten Quartal (im Vergleich zum ersten Quartal 2021). Zum Vorkrisenniveau ist es damit nicht mehr weit. Gesucht waren vor allem Geschäftshäuser und – man glaubt es kaum – Warenhäuser. Des Rätsels Lösung ist, dass sich das zu einem Großteil auf die Transaktion der „Galeries Lafayette“ in der Berliner Friedrichstraße mit 300 Mill. Euro zurückführen lässt. Es wird interessant sein zu beobachten, wie gut und schnell Signa das seit ein paar Tagen zum Verkauf stehende Kaufhof-Portfolio loswird. Skepsis ist angebracht.