Genoverband im Ausnahmezustand
Genoverband im Ausnahmezustand
Chaos nach Rücktritt des Vorstandschefs – Verwirrung um Verbandsratschef Hanker
fir Frankfurt
Der Genoverband befindet sich seit dem Rücktritt seines Vorstandschefs Ingmar Rega Ende Januar im Ausnahmezustand. Personelle Turbulenzen beuteln den Prüfungs- und Beratungsverband, der auch Interessenvertretung für 2.600 Genossenschaften ist, davon rund 300 Genossenschaftsbanken. Grund des Ausnahmezustands dürfte ein Dossier sein, in dem Rega und weiteres Spitzenpersonal wie der Vorsitzende des Verbandsrats, Peter Hanker, diskreditiert worden sein sollen. Darüber hatte „Finanz-Szene“ zuerst berichtet. Der Genoverband wollte am Mittwoch keinen Kommentar zu den Ereignissen abgeben.
Als Urheber des Schreibens gilt einer der Geschäftsführer der zur Tochtergesellschaft Awado gehörenden Awado Bankenberatung GmbH, Thomas Stegmüller, wie informierte Kreise der Börsen-Zeitung sagten. Stegmüller war 2024 im Zuge des Ausbaus des Consulting-Geschäfts von der Managementberatung ZEB abgeworben worden und zu Awado gestoßen. Er soll sich im Genoverband von Beginn an keine Freunde gemacht haben, heißt es.
Chefwechsel am laufenden Band in Bankberatung
Stegmüller und Steffen Jung hatten die Geschäftsführung der Bankenberatung im August 2024 übernommen und sollen Medienberichten zufolge diese Posten seit Kurzem nicht mehr innehaben. Als Nachfolger soll interimistisch Philipp Stein eingesprungen, aber bereits von der Kommunikationschefin des Genoverbands, Lisa König-Topf, abgelöst worden sein, ebenfalls übergangsweise.
Verbandsratschef Hanker übt Amt weiter aus
Auch Stein zählt den informierten Kreisen zufolge zu jenen, die in Stegmüllers „Pamphlet“, wie sie es nennen, attackiert werden. Verbandsratschef Hanker, der Vorstandschef der Volksbank Mittelhessen ist, hatte Stein Mitte 2024 zur Awado-Gruppe als Geschäftsfeldleiter mit Gesamtverantwortung für den Ausbau des Consulting-Geschäfts geholt. Stein war zuvor in der Volksbank Mittelhessen, zuletzt als Generalbevollmächtigter. Hanker übe derweil das Amt im Genoverband weiter aus, halte sich aber von den Querelen fern. Mit den Aufräumarbeiten seien seine Stellvertreter betraut, heißt es.
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