Immobilienfinanzierung

Aareal kehrt in die Gewinnzone zurück

Die Aareal Bank schreibt wieder schwarz. Bankchef Jochen Klösges stellt für die nächsten Jahre kräftige Steigerungen des Gewinns in Aussicht. Auch Russlands Angriff auf die Ukraine schmälert diese nicht.

Aareal kehrt in die Gewinnzone zurück

Die Aareal Bank ist im turbulenten zweiten Corona-Jahr in die Gewinnzone zurückgekehrt. Dank einer deutlich gesunkenen Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle stand unter dem Strich ein Gewinn von 53 Mill. Euro, wie der im SDax gelistete Gewerbeimmobilienfinanzierer am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte die Bank einen Verlust von 90 Mill. Euro verbucht. Das Betriebsergebnis legte nun von minus 75 Mill. auf plus 155 Mill. Euro zu. Damit übertraf die Bank die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.

 

Die Aktionäre sollen für 2021 eine Dividende von 50 Cent je Aktie erhalten. Hinzu kommt eine Ausschüttung von 1,10 Euro für 2020, die die Bank wegen der inzwischen gescheiterten Übernahme durch Finanzinvestoren zunächst zurückgehalten hatte.

 

Für 2022 und die kommenden Jahre nimmt sich Vorstandschef Jochen Klösges deutliche Gewinnsteigerungen vor. So soll das Betriebsergebnis im laufenden Jahr auf 210 bis 250 Mill. Euro wachsen. Für 2024 peilt das Management einen weiteren Anstieg auf bis zu 350 Mill. Euro an. Dazu soll dann auch die IT-Tochter Aareon einen signifikanten Teil beisteuern. 

Mit Blick auf den russischen Angriff auf die Ukraine hält die Aareal Bank das Risiko für seine Kredite für überschaubar. In der Ukraine sei die Bank überhaupt nicht engagiert, und aus Russland habe sie sich weitgehend zurückgezogen, erklärte Finanzvorstand Marc Heß. Netto sei die Bank in Russland noch mit rund 200 Mill. Euro im Risiko. Dabei handle es sich um einen Bürokomplex in Moskau mit internationalen Mietern. Heß hält es für möglich, dass infolge internationaler Sanktionen die Geldflüsse aus Russland unterbrochen werden, was auch die Aareal Bank treffen könne. Es sei aber noch zu früh, um dies einzuschätzen.

Für die Übernahme der Aareal Bank haben sich nicht nur Advent International und Centerbridge Partners interessiert, sondern auch noch weitere Investoren. Das erklärte Klösges am Donnerstag bei der Vorstellung der Bilanzzahlen.

„Ein anderes Konsortium war mit einem Vorschlag an uns herangetreten. Diese Interessenten waren nicht bereit, auch nur einen Cent mehr als die 29 Euro zu bieten und haben dann schließlich ihr Angebot zurückgezogen”, sagte Klösges. Dabei bezog er sich auf die 29 Euro je Aktie, die Advent und Centerbridge ursprünglich geboten hatten.

„Wir hatten mit Centerbridge und Advent keine Exklusivität vereinbart. Wir wären also offen gewesen für bessere Angebote”, sagte Klösges. „Aber es kamen keine.”

Die Übernahme der Aareal Bank durch Advent und Centerbridge war zu Monatsbeginn gescheitert, weil nicht genügend Aktien angedient wurden. Das lag auch am Widerstand der aktivistischen Aktionäre Teleios Capital Partners und Petrus Advisers. Sie hielten die Offerte für zu niedrig und verwiesen auf mögliche andere Interessenten.

In einer Mitteilung vom 20. Januar hatte die Bank erklärt, seit Veröffentlichung des Angebotes durch Advent und Centerbridge “kein konkurrierendes Angebot” erhalten zu haben. Das Aareal-Management unterstützte die Offerte der Finanzinvestoren.

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