Versicherungen

Aufsicht plädiert für Offen­legung von Stresstest­ergebnissen

Umdenken bei der Versicherungsaufsicht: Eiopa-Chefin Petra Hielkema wirbt dafür, dass Versicherer in Zukunft den Ausgang von Stresstests publik machen.

Aufsicht plädiert für Offen­legung von Stresstest­ergebnissen

Die europäischen Versicherer sollen nach den Vorstellungen ihrer Aufsichtsbehörde ihr Abschneiden in Stresstests künftig offenlegen müssen. Sie werde sich bei den Gesetzgebern in der Europäischen Union dafür einsetzen, dass die Veröffentlichung der Einzelergebnisse verpflichtend werde, sagte Petra Hielkema, die neue Präsidentin der Versicherungsaufsicht Eiopa. Der Vorgänger der Niederländerin, der Portugiese Gabriel Bernardino, hatte das stets abgelehnt.

 

Bei dem soeben abgeschlossenen Belastungstest, in dem die Versicherer eine lange Corona-Krise und Verwerfungen an den Märkten simulieren mussten, hatten nur elf von 44 Konzernen einer Veröffentlichung zugestimmt. Alle großen Versicherungskonzerne und auch die fünf deutschen Teilnehmer – von der Allianz bis zur Alte Leipziger-Hallesche – hatten sich bedeckt gehalten. Die Assekuranzkonzerne hätten zum Teil Zweifel an der Aussagekraft des Stress-Szenarios geäußert, andere hätten eine Verunsicherung ihrer Kunden und Anleger befürchtet, erläuterte Hielkema. Bei Banken ist eine detaillierte Veröffentlichung der einzelnen Daten seit langem gang und gäbe.

 

Hielkema hat den Vorsitz der EU-Versicherungsaufsichtsbehörde im September übernommen. Sie ist zunächst für fünf Jahre bestellt, eine zweite Amtszeit ist möglich. Helkiema war vor ihrer Berufung nach Frankfurt 14 Jahre lang für die niederländische Notenbank tätig.

 

 

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