Citi-Banker Wintels soll neuer KfW-Chef werden
Der langjährige Citigroup-Deutschlandchef Stefan Wintels soll laut Reuters neuer KfW-Chef werden. Die große Koalition habe sich laut Insidern darauf geeinigt, Wintels zum Nachfolger von Günther Bräunig zu ernennen, dessen Vertrag bei der staatlichen Förderbank im Sommer ausläuft, hieß es am Dienstag laut Nachrichtenagenturen in Regierungskreisen. Die Personalie solle am Mittwoch im Kabinett abgesegnet werden. Die Förderbank, die Citigroup sowie das Bundeswirtschafts- und Bundesfinanzministerium wollten sich nicht dazu äußern.
In der nächsten KfW-Verwaltungsratssitzung am 23. Juni soll Wintels formal zum neuen Vorstandschef ernannt werden, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte. Es sei davon auszugehen, dass Bräunig übergangsweise an Bord bleibe, bis Wintels den Posten antrete.
Wintels ist seit über 20 Jahren bei der Citigroup und hat 2013 die Verantwortung für das Deutschlandgeschäft übernommen. Im vergangenen Jahr beförderte ihn die US-Bank zum globalen Leiter des Finanzinstituts-Geschäfts. Als Investmentbanker hat er viele Fusionen und Übernahmen sowie Börsengänge eingefädelt und ist in der Politik gut verdrahtet. Scholz kennt er etwa aus dessen Zeit als Hamburger Bürgermeister. Wintels beriet damals die Stadt bei der Privatisierung der damaligen HSH Nordbank.
Noch-KfW-Chef Bräunig hat den Großteil seiner Karriere bei der Förderbank verbracht und steht dort seit Januar 2018 an der Spitze. Die KfW gehört zu 80% dem Bund und zu 20% den Ländern. Sie spielt bei der Verteilung der Corona-Hilfen an Unternehmen eine wichtige Rolle. Im Gespräch als Nachfolgerin Bräunigs war Insidern zufolge auch KfW-Vorständin Ingrid Hengster.