De Nora erwartet Börsen-Bewertung bis zu 4,8 Mrd. Euro
Der italienische Wasserstoff-Spezialist und Thyssenkrupp-Partner Industrie De Nora strebt bei seinem Börsengang Insidern zufolge eine Bewertung von 4,7 bis 4,8 Mrd. Euro an. Diese Summe umfasse die Schulden des Konzerns und basiere auf den Aussichten für das Unternehmen bei der Umstellung der Energiewirtschaft auf klimaschonende Technologien, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen am Montag. Diese Bewertung liegt nahe an dem Wert von bis zu 5 Mrd. Euro, die einem Insider zufolge im Februar vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine veranschlagt worden waren.
De Nora hatte am Morgen erklärt, bis Ende Juni eine Erstnotiz an der Mailänder Börse zu planen, und damit einen Reuters-Bericht vom Sonntag bestätigt. Die bisherigen Aktionäre, die Familie De Nora und der italienische Gasnetzbetreiber Snam, planten eine Kapitalerhöhung und einen Verkauf vorhandener Aktien, teilte De Nora außerdem mit. Insider zufolge wollen die Anteilseigner lediglich einen Minderheitsanteil an die Börse bringen. Die Familie De Nora hält bisher 64% der Anteile, Snam den Rest. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr 616 Mill. Euro erlöst und ein Ergebnis von 127 Mill. Euro eingefahren.
Mit dem Börsengang hat das Unternehmen nach eigenen Angaben die Banken Credit Suisse, Goldman Sachs, BofA Securities, Mediobanca und Unicredit beauftragt.
De Nora ist auf Technologien zur Herstellung von sogenanntem grünem Wasserstoff spezialisiert. Während Wasserstoff in der Industrie traditionell aus fossilen Energieträgern wie Erdgas gewonnen wird, wird grüner Wasserstoff mithilfe erneuerbarer Energien durch Elektrolyse von Wasser hergestellt. Für dieses aufwendigere, aber klimaneutrale Verfahren liefert De Nora Komponenten. Grüner Wasserstoff gilt als wichtiger Energieträger der Zukunft mit entsprechend großem Marktwachstum.
De Nora ist mit einem Minderheitsanteil an der Wasserstofftochter Nucera von Thyssenkrupp beteiligt. Der deutsche Stahlkonzern hat einen Teil-Börsengang von Nucera im ersten Halbjahr ins Spiel gebracht, muss sich aber Experten zufolge auf ein raueres Marktumfeld mit möglichen Preisabschlägen einstellen.