Quartalszahlen

Deutsche Bank startet mit Milliarden­gewinn ins Jahr

Die Deutsche Bank hat trotz der gestiegenen Unsicherheit durch den Krieg in der Ukraine im Auftaktquartal einen Gewinnzuwachs erzielt. Konzernchef Sewing hatte im Sommer 2019 einen umfassenden Konzernumbau eingeleitet.

Deutsche Bank startet mit Milliarden­gewinn ins Jahr

Das Jahr 2022 hat für die Deutsche Bank mit einem Gewinnanstieg im ersten Quartal begonnen. Das Vorsteuerergebnis lag mit rund 1,7 Mrd. Euro gut 4% über dem Wert des Vorjahreszeitraums, wie Deutschlands größtes Geldhaus am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Unter dem Strich stand ein Gewinn von fast 1,1 Mrd. Euro nach 908 Mill. ein Jahr zuvor. Damit übertraf der Dax-Konzern die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.

“Die Ergebnisse aller Geschäftsbereiche liegen im oder über dem Plan, und wir haben unseren höchsten Quartalsgewinn seit neun Jahren erzielt”, bilanzierte Konzernchef Christian Sewing. Die Erträge – also die gesamten Einnahmen – waren mit gut 7,3 Mrd. Euro so hoch wie zuletzt im ersten Quartal 2017 und damit auch höher als von Analysten erwartet.

2019 hatte Sewing dem Institut einen tiefgreifenden Umbau verordnet, die hauseigene Investmentbank gestutzt und den Abbau Tausender Stellen eingeleitet. Das Ziel: Bis Ende des Jahres 2022 die Rendite auf das materielle Eigenkapital auf 8% nach oben treiben, künftig sollen es gar mehr als 10% nach Steuern sein.

2021 betrug die Rendite gerade einmal 3,8%. Und das, obwohl der Dax-Konzern mit 2,5 Mrd. Euro den höchsten Jahresgewinn seit 2011 erzielt hatte. Im ersten Quartal des laufenden Jahres erreichte die Bank 8,1% Rendite.

Deutlich mehr Geld als ein Jahr zuvor legte die Bank für mögliche Kreditausfälle zurück: Die Risikovorsorge war mit 292 Mill. Euro mehr als vier Mal so hoch wie im ersten Vierteljahr 2021. Das hängt auch mit dem Ukraine-Krieg zusammen. Das Netto-Kreditengagement mit Bezug zu Russland verringerte die Bank nach eigenen Angaben im Quartal um 21% auf 0,5 Mrd. Euro.