Türkei

Erdogan tauscht Finanzminister aus

Die türkische Regierung reagiert zusehends getriebener auf die Abwertung der heimischen Währung und die drohende Inflation. Nun wurde der Finanzminister ausgewechselt.

Erdogan tauscht Finanzminister aus

Inmitten einer schweren Währungskrise tauscht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Finanzminister aus. Das Amt soll künftig der bisher stellvertretende Finanzminister Nureddin Nebati bekleiden, wie aus dem offiziellen Amtsblatt hervorgeht. Finanzminister Lütfi Elvan reichte seinen Rücktritt ein. Er hatte den Posten nur etwa ein Jahr inne.

Die türkische Währung Lira war zuvor nach umstrittenen Äußerungen Erdogans zu Zinsen und nach Interventionen der Zentralbank – den ersten direkten Eingriffen seit Jahren – auf Berg- und Talfahrt gegangen. Die Währung befindet sich seit Monaten im Abwärtstrend. Nicht zuletzt wegen der dramatischen Abwertung befürchten Ökonomen, dass sich die Inflation in der Türkei im kommenden Jahr auf etwa 30% beschleunigen könnte. Im Laufe der vergangenen zwei Jahre war wiederholt die Spitze der Notenbank neu besetzt worden – dies hatte jedoch nicht zu einer Beruhigung der Lage geführt.

Nach Bekanntwerden des Wechsels im Amt des Finanzministers stand die Lira erneut unter Verkaufsdruck. Der Wechselkurs hielt sich mit Notierungen nahe 13,43 Lira pro Dollar am Donnerstag Morgen nur knapp über dem Rekordtief, das im Verlauf der Woche erreicht worden war. Für einen Euro erhielten Anleger zuletzt 15,14 Türkische Lira, noch vor einem Monat hatten sie 11,13 Lira erhalten.

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