RWE und BASF

Gigantischer Nordsee-Windpark für die Chemieindustrie

Der Stromerzeuger RWE und der Chemiekonzern BASF planen gemeinsam einen neuen Riesen-Windpark in der Nordsee und wollen von dort aus das BASF-Hauptwerk in Ludwigshafen sowie weitere Industriepartner mit grüner Energie versorgen. RWE-Chef Markus...

Gigantischer Nordsee-Windpark für die Chemieindustrie

Der Stromerzeuger RWE und der Chemiekonzern BASF planen gemeinsam einen neuen Riesen-Windpark in der Nordsee und wollen von dort aus das BASF-Hauptwerk in Ludwigshafen sowie weitere Industriepartner mit grüner Energie versorgen. RWE-Chef Markus Krebber und BASF-Boss Martin Brudermüller stellten am Freitag ihren Plan zum Bau eines der größten Offshore-Windparks der Welt mit einer Leistung von rund 2.000 Megawatt (MW) vor – in deutschen Gewässern wäre das nach heutigem Stand ein Rekord für ein Einzelprojekt.

Bis 2030 soll der Windpark stehen – wo genau, ließen die Projektpartner aber offen. Benötigt werde eine zusätzliche Ausschreibung für Seeflächen, die bislang erst für die Zeit nach 2030 in den Plänen für Flächen- und Netzentwicklung vorgesehen seien, stellten die Konzernchefs klar und forderten zügige Unterstützung der Politik.

Vorerst bleibt es also bei einer Absichtserklärung und einer Projektidee. Doch die ist ambitioniert. Mit schätzungsweise bis zu 80% ist der Großteil des im neuen Windpark generierten und ins Fernnetz eingespeisten Stroms für Ludwigshafen vorgesehen. Mit dem restlichen Fünftel will RWE mittels Elektrolyse an bestehenden Kraftwerksstandorten im Nordwesten grünen Wasserstoff herstellen. Der soll zum einen Teil ebenfalls an BASF gehen, zum anderen Teil an andere Industrieunternehmen. Allein der Ludwigshafener Chemieriese will durch die neue und grüne Energie von der Nordsee jährlich bis zu 2,8 Mill. Tonnen CO2 einsparen; bei anderen Partnern sollen es insgesamt eine Million zusätzlicher Tonnen Emissionen sein.

Finanzielle Unterstützung vom Bund oder vom Land Schleswig-Holstein will der Erzeuger RWE, der den Windpark laut Vereinbarung entwickelt, baut und betreibt, unterdessen nicht. BASF soll eine Beteiligung am Windpark halten. Die Gesamtkosten für sämtliche Windkraft- sowie die vorgesehenen neuen Elektrolyseanlagen bezifferte RWE-Chef Krebber auf über vier Mrd. Euro.

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