Märkte am Mittag

Omikron-Sorgen belasten den Dax

Die Jahresendrallye fällt 2021 offenbar aus. Vielmehr geht es für den Dax in den letzten Handelstagen des Jahres noch mal steil bergab, Analysten sehen Sorgen um die Omikron-Variante als Auslöser.

Omikron-Sorgen belasten den Dax

Zu Beginn der letzten Handelswoche haben sich Anleger in großem Volumen von deutschen Blue Chips getrennt. Der Dax büßte zeitweise 2,4% ein – und setzte damit seine Abwärtsbewegung von vor dem Wochenende fort. Am Freitag hatte er bereits 0,7% verloren und bei 15532 Zählern geschlossen. Im frühen Geschäft am Montag notierte der Dax bei 15155 Punkten.

Selbst die größten Gewinner konnten nur weniger als ein Prozent mehr verzeichnen. So lag HelloFresh am Mittag mit 0,9% im Plus, Merck und Qiagen jeweils mit rund 0,8%.

Die größten Verlierer zeigten dagegen deutlichere Zahlen. Für die Münchner Rück ging es 3,7% nach unten, Fresenius verlor 3,5% und die Allianz 3,3%.

Hauptgesprächsthema unter den Marktteilnehmern ist die Entwicklung der Pandemie. Sorgen bereitet Börsianern erneut die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus. „Da sich die Omikron-Fälle alle 1,5 bis drei Tage verdoppeln, besteht die Gefahr, dass die Krankenhäuser selbst mit wirksamen Impfstoffen überfordert sind“, warnt Volkswirt Tapas Strickland von der National Australia Bank. „Es ist jetzt schon klar, dass sich Omikron beim Wirtschaftswachstum und den Unternehmensgewinnen bemerkbar machen wird“, meint Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. „Offen ist aber noch, wie groß der Schaden ausfallen wird.“ Bund und Länder wollen am Dienstag über die Bekämpfung der Pandemie beraten.

Zu den größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt zählten die Reisewerte, die unter anderem von der Einstufung Großbritanniens als Virusvariantengebiet belastet wurden. „Das ist aber keine völlige Überraschung“, sagt ein Börsianer. Die Titel der Fluggesellschaft Lufthansa, dem Flughafen-Betreiber Fraport und des Reiseveranstalters TUI fielen zeitweise um jeweils etwa 5%, konnten aber bis zum Mittag wieder etwas Boden in Richtung einem Minus von 3% gut machen.

Die wiederaufgeflammten Sorgen wegen des Corona-Virus und insbesondere die Angst  vor einem dadurch ausgelösten Nachfragerückgang hinterlassen auch am Ölmarkt ihre Spuren. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich am Montag morgens kräftig um 3,3% auf 71,08 Dollar je Barrel. „Der Grund ist die Angst vor Pandemie-Beschränkungen, um die Ausbreitung des Coronavirus vor Weihnachten und Neujahr zu begrenzen“, sagte Analyst Kelvin Wong vom Brokerhaus CMC.

Aus Asien gab es ebenfalls schlechte Vorzeichen. Der japanische Nikkei verlor 1,6%, der Hongkonger Hangseng 1,9% und der chinesische Marktbreite CSI 300 1,5%.

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